Sobald die Setzlinge bei dir angekommen sind, pflanzt du sie am besten in 1.5-Liter-Töpfe (siehe Tag 1 – So schlägt dein Setzling Wurzeln). Aber welche Erde ist die beste für deine Hanfpflanzen? Hier findest du einige Tipps, die dir beim Kauf oder Mischen der richtigen Erde behilflich sind.
Cannabispflanzen brauchen eine Erde mit ausgezeichneter Drainage. Wenn du die Pflanzen giesst, sollte sich das Wasser nicht oben auf der Erde sammeln.
Lockere Erde – Eine Frage der Drainage und des Wasserrückhalts
Eine luftige Bodenstruktur fördert die Wurzelentwicklung. Fehlt die Luft entsteht ein Sauerstoffmangel im Boden und die Wurzeln können faul werden oder Mikroorganismen den organischen Dünger in Säure umwandeln. Dann sinkt der pH-Wert der Erde und die Pflanze kann lebensnotwendige Nährstoffe nicht mehr aufnehmen.
Beifügen von Perlit (kleine, weisse Steinchen) kann zu einer bessern Drainage und Durchlüftung der Erde beigefügt werden. Die linke Mustererde auf dem Bild enthält beispielsweise Perlit. Es hat auch einen beachtlichen Wasserrückhalt. Die Perlitsteinchen sind pH-neutral und reduzieren die Bodenverdichtung. Viele verwenden Perlit auch, um zum Beispiel Kokosfasern zu strecken. Wird beides verwendet, wird ein Perlit-Volumen von 30% empfohlen, um die nötige Entwässerung zu verbessern und Lufteinschluss zu erzeugen. Die Kokosfasern selbst dienen hauptsächlich als Wasserrückhalt.
Eine häufige Alternativ zu Perlit ist Vermiculit, ein ebenfalls hitzebehandeltes Mineral. Die beiden können auch gemischt werden. Dabei wählt man oft 10% Vermiculit.
Hanf anbauen und Hanferde selbst anmischen
Zutaten für 12 Liter (Rezept nach L. Lizermann)
- 60% Erde ohne Zusatz von Nährstoffen (pH-Wert zirka 6,8)
- 25% Perlit oder grobkörniges Vermiculit zur Auflockerung und Drainage
- 15% Wurmhumus
- 1/2 Tasse staubfeines Dolomitkalk
Ein anderes Grundrezept für 15 Liter Cannabiserde (nach Royal Queen Seeds)
- 33,7 kg Vermiculit (1 Teil)
- 3,7 kg Kokostorf (1 Teil)
In warmem Wasser einweichen und mit Vermiculit vermengen - 7,4 kg Kompost (2 Teile)
Gesiebt hinzugeben, pH-Wert sollte zwischen 5,8-6,3 liegen - 0,2 kg Wurmhumus (o.5-1 Tasse)
Achte auf die Qualität
Günstige Erde ist oft verunreinigt und es wachsen gerne irgendwelche Pflanzen daraus, die dann dem Setzling den Patz und die Nährstoffe streitig machen. Zudem ist sie in der Regel nicht nachhaltig gewonnen worden. Tipp: Der pH-Wert wird auf der Verpackung der Erde meist angegeben. Für die Hanfpflanze wählst du am besten eine Erde mit einem pH-Wert um die 6. Qualitativ hochwertige Erde verfügt auch über mehr Nährstoffe (Blogbeitrag über Dünger folgt).
Hanf im Garten pflanzen
Bedenke, wenn du deine Pflanzen später im Garten pflanzen möchtest, gelten ähnliche Bedingungen. Die Hanfpflanze ist relativ anspruchslos bezüglich der Bodenbeschaffenheit. Sie bevorzugt aber tiefgründigere Böden und ist empfindlich gegen Verdichtungen und Staunässe. Grundsätzlich gilt, je grösser der Abstand zwischen den Pflanzen, desto grösser werden sie selbst werden. Beachte auch, dass sie ihre anfängliche Anfälligkeit gegen Trockenheit später, wen die Pflanze grösser ist und eine grosse Blattmasse aufweist, kein Problem mehr ist. Der optimale pH-Wert des Bodens liegt zwischen 6 und 7,5.
Hanfpflanzen unterstützen deinen Garten langfristig. Durch die gute Durchwurzelung wird der Boden tief gelockert. Die Pflanzen haben zudem eine leicht allelopathische Wirkung. Das heisst, der Hanf gibt Stoffe über die Wurzeln ab, welche andere Pflanzen am Wachsen hindern. Das hilft der Pflanze, Unkräuter selbst zu unterdrücken.
Quellen
Die beste Erde für Cannabis wählen: Ein Leitfaden für Selbstversorger, Luke Sumpter, Royal Queen Seeds, 19.09.2022
Wie nützt Perlit Cannabispflanzen? Luke Sumpter, Royal Queen Seeds, 02.12.2021
Der Cannabis-Anbau, Lark-Lajon Lizermann, Nachtschatten Verlag, Solothurn, 2004